„Keiner Fliege etwas zu Leide tun“ ist ein Ausdruck charakterlicher Sanftheit. Aber was, wenn sich die Täterschaft umdreht, wenn Fliegen „etwas zu Leide“ tun?
Die Familie der „Raubfliegen“, auf wissenschaftlich Asilidae, trägt in ihren Artnamen bereits massive Gewaltdelikte, da ist der „Gemeine Strauchdieb“ (Neoitamus cyanurus) noch harmlos im Vergleich zur „Schwarzen Mordfliege“ (Andrenosoma atra). Und wo kommt eigentlich die „Braune Rabaukenfliege“ (Holopogon fumipennis) vor, auf politisch fragwürdigen Veranstaltungen? Und wieso haben wir im Boulevard noch nichts von Scharen der „Östlichen Raubfliege“ (Machimus gonatistes) gelesen, vor der wir uns fürchten sollten?
Ganz einfach, weil wir im Durchschnitt größer als drei Zentimeter sind und somit nicht in das Beuteschema dieser fleischfressenden Verwandtschaft unserer „harmlosen“ Stubenfliege fallen. Deshalb freuten wir uns auch, als am 09.09. plötzlich eine Raubfliege im Klassenraum der 7ABC auftauchte, für unsere zentrale Stadtlage nämlich eher ungewöhnlich. (Leider ist die genaue Artbestimmung nicht ganz so einfach, deswegen bleibt es hier beim „Familiennamen“.)
Raubfliegen haben ihren Rüssel zu einem Stechappart umgebildet mit dem sie ihre aktiv gejagte Beute sozusagen „erstechen“. Dabei injizieren sie einen Cocktail aus Nervengift und Verdauungssäften in ihre Opfer, die anschließend ausgeschlürft werden.
Wenn wir uns in Zeiten wie diesen also vor Stichen fürchten, sollten wir vielleicht an Raubfliegen denken…so wegen den Relationen…
Foto: Aconcagua (talk) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,
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Der Blog „Schulleben“ dokumentiert im Rahmen von Ökolog monatlich Sichtungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen in, auf, um, ober, unter, neben, vor oder hinter unserem Schulhaus mitten in der Stadt.