Mitte Jänner, kaum ein Baum trägt noch bunte Kugeln, außer unsere kleine Mehlbeere vor dem Schulhaus. Gepflanzt 2016 gedeiht sie derweil prächtig, was ihre üppigen, orangen Beeren bestätigen. Mehlbeeren sind heimische Bäume, die trockene, warme Standorte schätzen. Gerne werden sie in Städten gepflanzt, da die feinen Härchen auf den Blattunterseiten Feinstaub aus der Luft filtern. Im Winter bieten die auffälligen Früchte Nahrung für Vögel, auch und vor allem mitten in der Stadt. Wir könnten sie ebenfalls essen, der Name „Mehlbeere“ ist geschmacklich allerdings Programm… jemand der solch winterliches Obst dennoch sehr schätzt, ist der sibirische Seidenschwanz. Vogelliebhaber warten jeden Winter auf diese Vögel mindestens so sehnsüchtig wie auf das Christkind, allerdings sind die Seidenschwänze wesentlich unzuverlässiger. Nur wenn die Nahrung in ihrer Heimat knapp wird, wandern sie in der kalten Jahreszeit zu uns, dafür aber dann teilweise in großer Zahl. Der letzte Masseneinflug, auch in der Josefstadt, war 2013. Es empfiehlt sich also immer einen Blick auf unsere Mehlbeeren vor dem Eingang zu werfen. Wer weiß, vielleicht sieht man ja auch einmal das Chri…äh…einen Seidenschwanz!
Foto: Martin Mecnarowski, https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Bombycilla_garrulus?uselang=de#/media/File:Bombycilla_garrulus_1_(Martin_Mecnarowski).jpg, 16.01.2020, CC BY-SA 3.0
Blog – „Schulleben“
Der Blog „Schulleben“ dokumentiert im Rahmen von Ökolog monatlich Sichtungen von Tieren, Pflanzen und Pilzen in, auf, um, ober, unter, neben, vor oder hinter unserem Schulhaus mitten in der Stadt.
Schickt uns eure Beobachtungen, Fotos, Erlebnisse, etc. an helmut.grabherr@bildung.gv.at!